API BEW

Betreutes Einzel Wohnen in Berlin Tempelhof-Schöneberg

Für wen?

Das Angebot der API richtet sich innerhalb der psychiatrischen Pflichtversorgung an Menschen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, die entsprechend der Maßgaben der gesetzlichen Vorgaben (§§ 99, 113 SGB IX) einen Anspruch auf Eingliederungshilfe haben:

  • seelisch behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen, die eine längerfristige oder vorübergehende Unterstützung benötigen, um selbständig wohnen zu können
  • psychisch kranke / seelisch behinderte Erwachsene mit einer zusätzlichen Suchtproblematik
  • psychisch kranke / seelisch behinderte Erwachsene mit einer zusätzlichen geistigen oder körperlichen Beeinträchtigung
  • durch (sexualisierte) Gewalt traumatisierte Frauen und Männer
  • Menschen, die in anderen ambulanten Strukturen nicht betreut werden wollen oder können
  • Menschen, die auf Betreuungs- und Beziehungskontinuität in der eingesetzten Hilfe angewiesen sind
  • Menschen, die ihre spezifische Beeinträchtigung nicht ohne professionelle Hilfe bewältigen können

Was?

Die Hilfe zur Selbstversorgung und weitgehend eigenständigen Lebensgestaltung durch die Förderung lebenspraktischer und sozialer Fähigkeiten, Hilfe bei der Krisen- und Konfliktbewältigung und die Unterstützung von rehabilitativen Maßnahmen. Die Hilfeplanung und Durchführung der Hilfe erfolgen individuell und auf den Einzelfall bezogen in Kooperation mit den eingebundenen Diensten und ggf. niedergelassenen Ärzten und Kliniken. Das Angebot umfasst sozialpädagogische und therapeutische Interventionen sowie Beratung.

Im Detail umfasst die Unterstützung folgende Bereiche:

1. Sozialpsychiatrische Leistungen zur Selbstversorgung (Bereich Wohnen und Wirtschaften, Inanspruchnahme medizinischer und sozialer Hilfen) durch:

  • Sicherstellung der materiellen Existenz: Klärung von Miet- und Energieschulden, Initiierung von Schuldenregulierung, freiwillige Einkommensverwaltung, Wohnungserhalt, Wohnungsbeschaffung
  • Unterstützung bei der Bewältigung der Aufgaben im unmittelbaren Wohnumfeld (Einkauf, Reinigung, Wohnungseinrichtung, Kleidung, Finanzierung, Anschaffungsplanung)
  • Hilfe bei der Einteilung und dem Umgang mit zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln
  • Hilfen bei der Erarbeitung und Umsetzung ausgewogener Ernährungspläne
  • Unterstützung im Umgang mit Behörden und Institutionen, Begleitung zu gerichtlichen Verhandlungen/Anhörungen
  • Telefonische Erreichbarkeit in Problem- und Krisensituationen
  • Unterstützung bei der Gestaltung und Pflege der eigenen Wohnung
  • Förderung des Umgangs mit Körperhygiene und Gesundheit
  • Verbesserung der eigenen und selbstbestimmten Handlungsfähigkeit, Übungen zur Verselbständigung in der Lebensführung und Alltagsbewältigung

2. Sozialpsychiatrische Leistungen zur Tagesgestaltung und Kontaktfindung/Teilnahme am öffentlichen Leben durch:

  • Strukturierung des Tagesablaufes (einschl. Tag-Nacht-Rhythmus)
  • Beratung und Motivation hinsichtlich der Entwicklung einer ausfüllenden Gestaltung freier Zeit
  • Hilfe bei Aufbau und Pflege sozialer Anbindungen zur Stabilisierung der sozialen Sicherungen
  • Unterstützung hinsichtlich der Gestaltung von Partnerschaft und Sexualität
  • Übung von Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie angemessener Abgrenzungsfähigkeit
  • Stärkung der Wahrnehmung und Kommunikation eigener Bedürfnisse
  • (Kontakt- und Gruppen-) Angebote im Träger
  • Hinführung zu weiteren bezirklichen Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten
  • Gemeinsames Erleben und Aufarbeiten belastender Alltags- und Konfliktsituationen
  • Erarbeiten von Konfliktlösungsstrategien einschließlich Stärkung von Konfliktfähigkeit
  • Förderung von Eigeninitiative und persönlichen Interessen

3. Sozialpsychiatrische Leistungen zur Förderung von Beschäftigung, Arbeit, Ausbildung, Schule durch:

  • Förderung einer für beruflichen Alltag geeigneten Selbstorganisation und Tagesstrukturierung
  • Hilfestellung bei möglicher Wiedereingliederung in das Arbeitsleben bzw. in schulischen Alltag
  • Ermittlung realistischer beruflicher Perspektiven
  • Förderung vorhandener beruflicher Fähigkeiten und Erfahrungen
  • Vermittlung geeigneter Arbeitserprobungen und Praktika
  • Unterstützung bei der Bewältigung auftretender Ängste
  • Förderung der Frustrationstoleranz, Erarbeitung alternativer Umgehensweisen mit Frustration

4. Sozialpsychiatrische Leistungen im Zusammenhang mit den Beeinträchtigungen aufgrund der psychischen Erkrankung durch:

  • Aufbau und Pflege einer stabilen Arbeitsbeziehung, Ermittlung des Hilfebedarfs und der aktuellen Problematik
  • Gemeinsame Erstellung und Fortschreibung des Behandlungs- und Rehabilitationsplanes
  • Beratung zur Inanspruchnahme weiterer psychiatrischer Hilfen
  • Unterstützung der Compliance in der ärztlichen Versorgung
  • Unterstützung zur Aufnahme und Begleitung zu psychotherapeutischer Behandlung
  • Förderung von Krankheitseinsicht und daraus resultierenden Handlungskonsequenzen
  • Angehörigenberatung, Miteinbeziehung wichtiger sozialer Kontakte
  • Begleitung der Aufarbeitung von Gewalterfahrungen bzw. Übergriffen gegen die sexuelle Selbstbestimmung
  • Krisenprävention/ Krisenintervention
  • Erarbeitung von Bewältigungsstrategien hinsichtlich krankheitsbedingter Einschränkungen
  • Entwicklung eines Frühwarnsystems bzgl. rezidivierender Verläufe
  • Bewusstmachung und Würdigung vorhandener Ressourcen und Fähigkeiten